
Für viele klingt es wie der schlimmste Albtraum: Man schläft ruhig und selig – bis man von komischen Geräuschen aus dem Erdgeschoss geweckt wird.
Nach einigen Momenten wird klar: Im Haus befindet sich jemand Fremdes. Ein Einbrecher.
Aber wie sollte man sich in so einem Fall verhalten? Was darf man tun? Was sollte man vermeiden?
Im folgenden Beitrag findest du die besten Tipps für die verschiedensten Situationen: Egal ob du vom Einbrecher geweckt wirst oder ihn „in flagranti“ beim Nachhausekommen erwischst.
Inhalt
Was man nicht tun sollte



Wenn man gleichzeitig mit dem Einbrecher im Haus ist, sollte man sich der Person (oder den Personen) nicht in den Weg stellen und auf gar keinen Fall auf Konfrontationskurs gehen.
Bei Einbrechern handelt es sich um Kriminelle. Stellt man sich ihnen in den Weg, könnte das eine Kurzschlussreaktion auslösen. Der Einbrecher kann auch eine Waffe bei sich tragen, oder einen Alltagsgegenstand (zB. ein Messer) zur Selbstverteidigung nutzen.
Anstatt sich dem Einbrecher in den Weg zu stellen, ist es besser, laut zu werden, Lichter einzuschalten und sofort die Polizei zu rufen. Die Familie wird am besten in einem Zimmer eingesperrt (zB. im Schlafzimmer).
Damit es zu keiner Gefährdung für sich und die eigene Familie kommt, sollte man dem Einbrecher die Flucht so einfach und unkompliziert wie möglich gestalten. Es lohnt sich überhaupt nicht, dem Einbrecher Fallen zu stellen oder ihn an der Flucht zu hindern.



Viele Einbrecher sind außerdem Wiederholungs-Täter, die genau wissen, wie sie in welcher Situation reagieren müssen. Das kann auch Attacken auf die Bewohner beinhalten.
Besser ist es, im versperrten Zimmer abzuwarten, bis die Polizei auftaucht oder der Einbrecher das Haus verlässt.
Richtige Verhaltensweisen
Einbrecher im Haus, während man schläft
Dringt ein Einbrecher in die eigenen vier Wände ein, während man schläft, so ist es am besten, wenn man schon vorher einige Sachen vorbereitet hat.
So sollte sich in greifbarer Nähe ein Handy befinden, mit welchem man umgehend die Polizei anrufen kann. Das sollte auch der erste Schritt sein, den man tätigt, nachdem man den Einbrecher hört.
Der nächste Schritt: So laut und aktiv wie möglich sein. Man kann im Schlafzimmer die Lichter einschalten, anfangen mit dem Partner zu reden und vielleicht auch das Weckerradio einschalten.
Befinden sich Mitbewohner oder Kinder in anderen Zimmern, sollte man diese alle ins gleiche Zimmer bringen und das Zimmer absperren. Da man sich dem Einbrecher jedoch nicht in den Weg stellen sollte, kann man das nur tun, wenn man sich beispielsweise im 1. Stock befindet, während der Einbrecher im Erdgeschoss ist.
Man hat den Einbrecher durch laute Geräusche auf sich aufmerksam gemacht und alle Mitbewohner in einen sicheren Raum gebracht? Jetzt heißt es abwarten – bis die Polizei eintrifft oder bis der Einbrecher die Wohnung / das Haus von selbst wieder verlässt.
Einbrecher im Haus, wenn man nach Hause kommt
Natürlich ist es auch möglich, auf einen Einbrecher zu stoßen, wenn man gerade nach Hause kommt – beispielsweise nach der Arbeit. Aber was ist in diesem Fall zu tun?
Man stelle sich vor, man öffnet die Tür – und steht plötzlich einem Einbrecher Auge in Auge.
Hier ist es am besten, das Haus oder die Wohnung wieder zu verlassen und die Polizei kontaktieren. Man sollte sich – wie auch schon beim obigen Szenario – dem Einbrecher auf keinen Fall in den Weg stellen, bzw. versuchen, ihn festzuhalten / zu stoppen. In einer Kurzschlussreaktion könnte der Kriminelle handgreiflich werden oder mit einer Waffe attackieren.
Ist der Einbrecher auf der Flucht, so sollte man versuchen, sich das Kennzeichen des Fluchtautos zu merken. Flüchtet er zufuß, sollte man sich so viele Merkmale wie möglich einprägen: Was hatte der Einbrecher an? War er eher schlank oder dick? Gesichtsmerkmale?
Da heutzutage fast jeder ein Smartphone hat, empfiehlt es sich auch, schnell das Handy zu zücken und ein Foto vom Kriminellen zu machen. So kann man der Polizei beim Fahnden helfen.
Hat man die Polizei sofort nach dem Entdecken des Einbrechers kontaktiert, hat man vielleicht Glück und die Beamten schnappen ihn auf der Flucht.
>> Tipps zur Verhinderung von Dämmerungseinbrüchen >>
Einbruchsspuren
Auch das ist möglich: Man kommt von einem langen Arbeitstag nach Hause, schließt die Haustür auf und – Chaos. Der Wohnbereich scheint nach Wertgegenständen durchkämmt worden sein, von Fernseher und PC keine Spur mehr. Hier hat jemand sein Unwesen getrieben.
In so einer Situation ist es am besten, das Haus wieder zu verlassen und erst einmal die Polizei zu kontaktieren.
Einerseits ist nicht sicher, ob der Täter das Haus schon wirklich verlassen hat, andererseits verändert man mit jedem Schritt in der Wohnung den Ausgangszustand nach dem Einbruch. Das erschwert die Ermittlungsarbeiten.
Aufgeräumt werden sollte erst, wenn die Polizei wichtige Indizien aufgenommen und den Wohnbereich „freigegeben“ hat.
Verdächtige Aktivitäten beim Nachbarn
Darf man schon die Polizei kontaktieren, wenn man beim Nachbarn durchs Fenster fremde Menschen erkennt?
Grundsätzlich ist es auch erlaubt, den Polizeinotruf zu wählen, wenn nur ein Verdacht auf einen Einbruch besteht. Experten raten dazu, lieber einmal mehr anzurufen als nichts zu tun. Dafür kann man auch nicht belangt werden.
Ruft man den Polizeinotruf an, wird dann eine Polizeistreife vorbeischauen und sich erkundigen, ob alles okay ist. Wenn kein Einbrecher da ist, fahren sie wieder weg. Wenn doch jemand da ist, kann eingeschritten werden.
Eine missbräuchliche Kontaktierung der Polizei liegt nur dann vor, wenn man ohne jeglichen Grund anruft.
Damit es gar nicht passiert: So kann man sich schützen
Wenn sich der Einbrecher in den eigenen vier Wänden befindet, ist es schon zu spät und der Schaden ist angerichtet. Aber wie kann man verhindern, dass es überhaupt zu einem Einbruch kommt?
Tipp: In unserem Beitrag „Haus einbruchsicher machen“ zählen wir 10 Tipps auf, um das Haus gegen Einbrüche zu sichern.
Zu den empfehlenswertesten Maßnahmen gegen Einbrecher zählen mechanische Schutzvorrichtungen.
Das können beispielsweise stärkere Schlösser an der Haustür sein oder Fenster mit Pilzkopfbeschlägen, die nicht ausgehebelt werden können. Natürlich sind all diese Einbauten nicht günstig und kosten etwas.
Ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis bieten sonst auch Smart Home Anlagen, mit denen das ganze Haus gesichert werden kann. Bei einem Einbruchsversuch schlägt das System sofort Alarm. Wir haben das Gigaset Elements System hier getestet.
Ein guter Ratschlag für sichere vier Wände ist auch, dass man das Haus bewohnt aussehen lässt, wenn man verreist oder aus einem anderen Grund nicht zuhause ist. Hier gibt es mittlerweile viele günstige Gadgets, die das Haus von außen sehr belebt wirken lassen. So ein Gadget ist beispielsweise der Fernseh-Simulator – ein LED-Licht, welches das Flimmern eines Fernsehgeräts nachahmt und hinter zugezogenen Vorhängen den Anschein eines angeschalteten TV-Gerätes macht.